Poly und Kinder
Was ist aus Sicht meiner Kinder passiert, als ich angefangen habe, polyamor zu leben?Da waren sehr viele Ängste. Beide hatten das Gefühl, dass ihnen durch mein neues leben ihre Mama weggenommen wird. Und aus einem bestimmten Gesichtspunkt her stimmt das auch: Vor Polyamorie haben beide mich nicht als FRAU wargenommen, sondern als Mutter. Was stark mit den Bildern zu tun hat, die in der gesellschaft aber auch in unserem Alltag mit dem Muttersein verknüpft waren. Und ich habe mich gefragt, welches Frauenbild ich unbewusst verkörpert und von den Frauen, die mich erzogen haben, übernommen hatte, was wie ein unausgesprochene Botschaft immer mitschwingt:
Für viele Frauen wird ihr Frausein von der Mutterschaft abgelöst. Das ist die Botschaft, die die meisten Frauen von ihrer eigenen Mutter, von ihren eigenen Männern und von der Gesellschaft erhalten. Und obwohl es neue Väter und emanzipierte Frauen und den feminismus gibt, greifen diese Prägungen unbewusst sehr stark. Gerade die Mutter als Identifikationsfigur, die dem gleichen Geschlecht wie wir angehört, wirkt sehr stark. Beziehung zum Mann, Identität als Frau, Umgang mit Sexualität und Weiblichkeit
Polarisierung Heilige und Hure - Mütter sind asexy
Ablehnung des Weiblichen und Sexuellen bei der eigenen Mutter macht Zugang zu sich selbst als sexuellem Wesen sehr schwer
Wenn Identifikation mit Muttrer fehlt, erfolgt Identifikation mit dem männlichen aspekt/dem vater und sich über ihn zu definieren: Abhängigkeit vom Mann
Lösung: sich mit der eigenen Mutter zu beschäftigen,. Biografiearbeit, sie zu verstehen, die weiblichen Anteile in ihr zu suchen und zu finden, anzuerkennen, wie stark die Mutter-Tochter-Bindung noch heute unser verhalten beeinflusst, anzuerkennen, dass sie, egal wie wir dies finden, unser Bild vom Frausein geprägt hat. Und nur, wenn wir uns mit uns selbst identifieren, können wir auch unseren Männern nicht mit Akzeptanz und Liebe begegnenn, ebenso wenig wie uns selbst.